Biodiversitätsforschung zum Anfassen
02.05.2023, Tirol und Vorarlberg – Wie sieht es eigentlich auf dem schuleigenen Gründach aus? Wie kommen Pflanzen und Tiere da oben hin und welche Vorteile bietet so ein begrüntes Dach? Wie funktioniert Wissenschaft und mit welchen Methoden können wir mehr über das Leben auf dem Dach herausfinden? Diesen und vielen weiteren Fragen sind wir gemeinsam mit Schüler*innen aus der Mittel- und Realschule Kleinwalsertal, der B.ORG Schoren in Dornbirn und der BRG in der Au in Innsbruck nachgegangen.
Die Schüler*innen erforschen im Projekt gemeinsam mit Wissenschaftler*innen der Universität Innsbruck die Standortbedingungen und die Biodiversität auf Gründächern. Als Forschungspartner*innen betreuen sie die Erhebungen, die an den Schulen stattfinden und sind an der Auswertung der im Projekt erhobenen Daten beteiligt. Der erste Projektworkshop ermöglichte einen wertvollen Austausch zwischen allen Beteiligten und bereitete die Schüler*innen auf den Beginn der Feldarbeit vor.
Am einfachen Beispiel einer verschlossenen Box konnten die Schüler*innen sich mit den Methoden wissenschaftlichen Arbeitens auseinandersetzen. Es galt herauszufinden, was sich in der Box befindet, ohne diese zu öffnen. Die Bewegungen einer im Inneren befindlichen Murmel lieferte Hinweise auf Gegenstände in der Box. Ähnlich wie mit der Box verhält es sich mit den Gründächern im Forschungsprojekt. Mit unterschiedlichen Methoden können wir Erkenntnisse zum Leben auf dem Dach gewinnen und diese zum Beispiel durch Wiederholungen absichern, werden aber nie alle Aspekte erfassen können.
Im Anschluss haben wir uns mit Möglichkeiten auseinandergesetzt, das Gründach zu erforschen. Welche Fragestellungen sind für die Schüler*innen spannend und mit welchen Methoden können diese bearbeitet werden? Dabei kamen viele, auch für die Wissenschaftler*innen interessante Ideen auf. Zudem haben wir gemeinsam die Erhebungsstandorte des Projekts besucht. Von zum Teil schlechten Wetter haben wir uns nicht davon abhalten lassen, die Funktionsweise der Insektenfalle nachzuvollziehen und die von Bodensensoren und Wetterstation erhobenen Daten zu besprechen. Den Schüler*innen stehen sämtliche erhobenen Daten zur Verfügung: von Informationen zu den gefangenen Insekten bis zur durch die Wetterstation erfassten Blitzhäufigkeit.
Wir freuen uns schon sehr darauf, bei den nächsten Workshops mit den Schüler*innen zusammenzuarbeiten und uns mit den Themen „Biodiversität – Erfassung biologischer Vielfalt“ und „Extremstandort Gründach – Stressfaktoren für Pflanzen und Tiere“ auseinanderzusetzen.